Track for Kidz 2017

geschrieben von Stufenleitung am 15. Januar 2017

Für die Kühe ist es draußen längst zu kalt und unwirtlich geworden, sie haben sich in den gewärmten und vor Wind und Wetter schützenden Stall geflüchtet. Wer da glaubt, die Wiese läge nun in Stille und Einsamkeit da, der irrt! Zu sehen und zu hören ist ein reges Treiben von knapp zweihundert Pfadfindern aus der ganzen Diözese Freiburg und aus Frankreich. Trutzig wie kleine Burgen ragen die schwarzen Zelte aus dem weißen Schnee empor. Wieder einmal trifft sich die Pfadfinderstufe zum Track for Kidz, um ein unvergessliches Abenteuer, nördlich von Furtwangen im Schwarzwald zu erleben. Auch unser Stamm war mit seinen Pfadis dort vertreten.

Wir trafen uns am Freitag, den 13. Januar, um 15:00 am Pfadiheim, um dort den JuBü-Bus mit Material zu beladen. Auf dem Weg zum Lagerplatz legten wir zunächst einen Stopp bei einem Gruppenkind ein, das es nicht rechtzeitig zum Pfarrzentrum (PC) geschafft hatte und von uns netterweise abgeholt wurde. Als nächstes hielten wir an einem Baumarkt um unsere alte gegen eine neue Gasflasche zu tauschen. Das war aber leider nicht möglich, da uns ein kleiner (“Schutz”-) Deckel aus Plastik fehlte, der auch im Baumarkt nicht erhältlich war. Da das Pfand einer neuen Flasche unseren Geldtopf sprengen würde, nahmen wir die alte Flasche wieder mit, fluchten etwas über das geniale Pfandsystem und scheiterten beim nächsten Baumarkt daran, dass dieser gar keine Gasflaschen verkaufte. So kamen wir, nach einem kurzen Halt in Furtwangen, in der Dämmerung, am Lagerplatz an und bauten dort unsere Kohte auf.

 Zunächst galt es, die 33cm Schnee wegzuschaufeln, was gut und zügig gelang. Nach dem Aufbau der Kohte und dem Einrichten der Schlafplätze, gab es auch bald Abendessen. Gekocht wurde von einer zentralen Küche, die uns aus ihrem Zelt heraus mit durchgängig warmem Tee und schließlich auch Essen versorgte. Auf Geheiß des Kudu-Horns, das uns zum Essen rief, nahmen wir im SG50 Platz und speisten nach einer kleinen Lagereinführung. Nach dem Essen meldeten sich unsere Pfadis (vielen Dank!!) freiwillig zum Spülen und wir erlebten Wasser nun noch in flüssiger Form!

Je dunkler der schwarz-weiße Lagerplatz geworden ist, desto mehr kroch auch die Kälte in die Knochen, sodass wir uns mit Freude am Lagerfeuer vom Stamm Tilly aus Freiburg-Zähringen erwärmten. Wir blieben nicht sehr lange wach und legten uns gegen ein Uhr Nachts zum Schlafen in unsere unbeheizte Kohte. Die stammeseigenen riesigen Wolldecken machten aber die selbstgemessenen -9°C erträglich. Von einer ruhigen Nacht kann aber (zumindest von Leiterseite her) nicht gesprochen werden. Ein Unwetter zwang uns dazu, mehrmals aufzustehen und die handbreite Schneedecke vom Kohtendach zu schaufeln. Wir hatten mit unserer Kohte einiges Glück, da von mehreren Stämmen die Jurten (trotz regelmäßiger Schaufelei) unter der Schneelast zusammengebrochen sind. Stangen wurden verbogen, sind durchgebrochen und Seile gerissen. Tilly hatte sogar eine durchlöcherte Dachplane. Verletzungen gab es da nicht. Nur als bei unserem schönen SG50 die Aluminiumstangen durchgebrochen sind, hat sich ein Leiter daran den Finger zerschnitten. Simon durfte deshalb, als unser Sanitäter, auch um 4:00 Nachts erneut aufstehen um den armen zu verarzten.

Dennoch waren wir am nächsten Morgen frisch, als wir im starken Schneegestöber zum Frühstücken gingen. Es hatte immerhin über 50 cm Neuschnee gegeben! Da vom SG50 nichts mehr übrig war und die Bänke nicht einladend genug waren, suchten wir Zuflucht in der Jurte vom Stamm Markgraf Bernhard von Baden (Emmendingen 1) aus Emmendingen. In der anschließenden Leiterrunde wurde beschlossen, das Lager aus Sicherheitsgründen abzubrechen. Der Tag sollte jedoch noch genutzt werden können, um den Schnee zum Schlittenfahren und diversen kalten Aktivitäten zu nutzen. Unser Stamm lud die Stämme Betty Clay (Freiburg-St. Georgen), Tilly (Freiburg-Zähringen), David (Bad Krozingen), Rochus Spiecker (Gundelfingen) und Markgraf Bernhard von Baden (Emmendingen) zu uns ins PC zum netten Abend und zur Übernachtung ein.

Der Abbau der Kohte war um einiges schwieriger, als der Aufbau. Insbesondere die Heringe waren leichter in den Boden gegangen, als wieder heraus. Noch mehr langwierige Arbeit machte es, unseren JuBü-Bus auszugraben und fahrtüchtig zu bekommen. Die Meisten Vehikel wurden von einem Allrad-Gefährt mit einem Seil bis zur Bundesstraße gezogen. Dort (wo im Übrigen Abfahrts-Ski gefahren wurde, weil der Schnee dafür sehr geeignet war), rutschte dann ein Auto in die Leitplanken. Der Rest hat gut geklappt. Zurück im PC, haben wir mit den Emmendingern, im Supermarkt unserer Wahl, Schraubennudeln mit Tomatensoße, Käse und etwas zum Frühstücken gekauft, zubereitet und dann gegessen.

Danach haben wir noch lange gespielt (z.B. Activity) und über das gemeinsame Abenteuer und alles Mögliche gesprochen. Am nächsten Morgen schliefen wir länger, frühstückten und haben nach dem Aufräumen noch einige hitzige Runden Burgball gespielt, was wohl ein Stammesspezialität unseres Stammes ist. Das Lager fand sein Ende am Sonntag, gegen 13:00, im Abschlusskreis zu unserem Abschiedslied.

Sowohl unsere Pfadis, als auch die Emmendinger, haben positive Rückmeldung gegeben, dass wir gerne öfter etwas unter den Stämmen machen mögen.

Dabei waren von unserem Stamm Finn B., Lucy D., Ronja S., Simon M. und Ron S.

Bericht von Ron.

 

 

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