Leiterroverrundentage 2014

geschrieben von Franziska Stief am 3. April 2014

lrt14Schon länger beschäftigte unsere Leiterrunde ein Gedanke: Wir alle verstehen uns sehr gut, führen neben der organisatorischen Leiterrunde auch eine Leiterroverrunde. In ebendieser träumten wir von vielen Aktionen, die wir uns schon lange gemeinsam vorgenommen hatten. An der Umsetzung zur Realität gab es allerdings einen Haken: Wir hatten so viel vor, dass wir die Aktionen als Einzelaktionen nie in unseren Kalendern würden unterbringen können. Doch kreativ bastelten wir uns alsbald eine in unseren Augen ideale Lösung: Leiterroverrundentage. Wir würden für eine Woche das PC als unser Zuhause betrachten, zwar unserem normalen Alltag nachgehen, aber uns dann dort treffen und die freie Zeit für all das nutzen, was wir uns vorgenommen hatten.
Am 3. April war es so weit: Im Verlauf des Nachmittags trudelten wir alle ein. Wir, das waren Richard B., Simon M., Ronja S. und Franziska S. Zugegebenermaßen hatten wir es nicht geschafft, einen Termin für den Großteil der Leiterrunde zu finden, aber hatten für die nun folgende Woche immerhin Besuchszusagen und außerdem Semesterferien. Leider fiel schon unsere erste Aktion ins Wasser, wobei ins Wasser wäre schön gewesen, denn wir wollten eigentlich ins Spaßbad in Titisee. Doch da die Mädels durch Uni (warum einigen sich Hochschulen und Unis nicht auf gemeinsame Ferien?) und eine verschleppte Erkältung passen mussten, verzichteten die anderen beiden als wahre Gentlemen auf einen Besuch ohne uns beide. So saßen wir nachmittags gemütlich beisammen, gingen Essen einkaufen und machten uns dann auf den Weg in den Irish Pub, um des Schottischen Volkstanzes zu frönen. Netterweise war die Liedauswahl des Abends durch ruhige Tänze charakterisiert – sehr zur Freude des erkälteten Teils der Gruppe. Beschwingt kehrten wir nachts zurück und verbrachten noch einige Zeit quatschend, bis wir im Clubraum einschliefen.
Am nächsten Morgen wurden wir von den schon sehr engagiert werkelnden Helfern der Suppenküche geweckt, frühstückten kurz und machten uns dann auf den Weg zu unseren jeweiligen Terminen. Nachmittags trudelten langsam wieder alle ein (außer Simon, der für das Wochenende auf ein Nachbereitungsseminar des Scoutside fuhr), wir aßen zusammen und schrieben viele der bisher aufgeschobenen Lagerberichte. Anschließend schauten wir uns den Kurzfilm und viele Fotos über die Falado an, außerdem Bilder früherer Lager und gingen schließlich ins Bett. Am nächsten Morgen schliefen alle aus, solange sie konnten (was geringfügige Unterschiede beinhaltet) und trafen sich nach dem Aufwachen peu à peu im Leiterzimmer. Dort begannen wir, die Nachtwache vorzubereiten, die sich mit dem Gründonnerstag nun schnell näherte. Das nahm so ziemlich den ganzen Mittag ein. Wir vesperten, Ronja verabschiedete sich zur Arbeit, Richard schrieb weiter an den Berichten und Franziska fing an, Quiche zu backen. Dabei wurden wir freudig überrascht: Moritz und Fabi schauten vorbei, wurden zum Abendessen überredet und blieben gerne noch eine Weile da. Fabi verabschiedete sich dann doch früh mit Blick auf die kommende Leiterrunde, aber die Verbleibenden arbeiteten und lachten vor allem noch eine Weile weiter. Angesichts des Gottesdienstes am nächsten Morgen, versuchten wir, für unsere Verhältnisse früh zu schlafen.
Nach einem schnellen Frühstück (die Langschläfer wehrten sich dagegen, viel Zeit dafür zu veranschlagen) besuchten wir den Gottesdienst in St. Cyriak und Perpetua. Von dort fuhren wir eilig zum Hauptbahnhof, um Henrieke B. abzuholen, die uns besuchen kam. Gemeinsam fuhren wir weiter zum Westbad, wo auch Moritz dazustieß. Dort meldeten wir uns für das Meerjungfrau-/Neptunschwimmen an und bewältigten dann erst einmal ein paar Bahnen. Endlich waren wir an der Reihe, streiften uns Neoprenfischschwänze mit Monoflossen über und planschten im Springerbecken herum. Es war sehr lustig, verschiedene Schwimmtechniken auszuprobieren, die Ringe unter Wasser zu durchqueren und tauchen zu üben. Ronja beeindruckte alle, indem sie ihre Taucherbrille auf Anhieb wieder vom Boden herauftauchte. Anschließend planschten wir noch eine Weile mit einem Wasserball im Nichtschwimmerbecken herum, bis es für die erkältungtechnisch noch Angeschlagene zu kalt wurde und der Rest der Meinung war, nicht länger bleiben zu müssen. So machten wir uns auf den Weg zurück zum PC und begrüßten freudig den zurückkehrenden Simon. Moritz verabschiedete sich leider schon wieder, und wir gingen auf den Bolzplatz, um dort eine Runde Frisbee zu spielen und zu kicken, was sehr lustig wurde und nur durch unsere knurrenden Mägen zu unterbrechen war. Wir vesperten eine Runde, Richard ging zum ersten Kursabend seines Tanzkurses und wir übrigen hatten Spaß daran, Rundgeschichten und – bildinterpretationen zu schreiben bzw. malen. Als Richard zurückkehrte, schoben wir die selbstgemachte Pizza in den Ofen und zogen ihn, der einen Singletanzkurs besuchte, natürlich ein bisschen auf. Er hatte jedoch nichts zu erzählen, worauf man hätte aufbauen können und so wurde dieses Thema schnell langweilig. Nach dem gemütlichen, späten Abendessen wollten wir im Schutz der Dunkelheit noch üben, die Kothe aufzubauen. Henni legte sich zwar lieber schlafen, aber die Stammbesetzung zog los und baute die Kothe auf dem kleinen Hügel der Urachspielplatzes auf. Aufgrund der unterschiedlichen Aufbaumethoden, die jeder gelernt hatte, dauerte es eine Weile, bis wir uns auf eine Vorgehensweise geeinigt hatten, aber am Ende stand die Kothe und wir waren froh, den Aufbau (und den Abbau) konzentriert geübt zu haben. Wieder im PC (inzwischen war es wirklich spät geworden), legten wir uns schlafen.
Am nächsten Morgen ging wieder jeder, der musste, seinem Alltag nach, Henni reiste leider schon ab und wer immer da war, beschäftigte sich mit der Karteikartenbeschriftung der Spielesammlung der Jupfis, dem Sortieren von Stammesbildern, Lagerberichten oder der Pfingstlageranmeldung. Nachmittags fanden wie gewöhnlich die Truppstunden der Jupfis und Pfadis statt. Im Anschluss daran war noch Leiterrunde und endlich war das PC so bevölkert, wie wir es uns für die Leiterroverrundentage eigentlich gewünscht hatten. Zur Feier dieses Tages, der Aktion und überhaupt gab es traditionellerweise Speckburger. Zu unserer besonderen Freude waren Sonja und Sebastian im Anschluss an die Leiterrunde zu Besuch und Fabi erklärte, er würde gerne wieder in den Stamm zurückkehren. Noch lange spielten wir die Zettelkreisspiele vom Vortag (man schreibt einen Satz auf einen Zettel, gibt ihn seinem Nachbarn, der malt ein Bild dazu und knickt den Satz nach hinten, gibt das Bild weiter und der nächste muss einen Satz dazu schreiben, knickt das Bild weg…). Und irgendwann, die Einen früher, die Anderen nach langen Gesprächen später, befanden wir uns alle im Reich der Träume.
Am Dienstag ging vormittags wieder jeder seinen Terminen nach, nachmittags beschäftigten wir uns mit den organisatorischen Dingen wie Nachtwache, Berichte und Spielekartei. Abends ging Ronja arbeiten und Richard in seine Orchesterprobe. Franziska und Simon kochten, backten und übten anschließend noch eine ganze Weile Tanzfiguren, bis Richard zurückkam, der prompt auch zum Tanzen gebracht wurde. Nach dem Abendessen spielten wir eine Runde Hanabi (auf Wunsch von Franziska, die dieses Teamspiel – alle gewinnen oder alle verlieren – unbedingt einmal ernsthaft ausprobieren wollte und ironischerweise zu diesem Zeitpunkt eine Müdigkeitsphase hatte, dadurch nicht alles auf die Reihe bekam und alle – am allermeisten sich selbst – gehörig verwirrte), bei der wir es tatsächlich schafften, gut abzuschneiden, und sangen noch viele Lieder aus dem Liederbock.
Mittwoch mussten wir uns dann mit der traurigen Wahrheit auseinandersetzen: Unsere Leiterroverrundentage neigten sich dem Ende zu! Wir verbrachten den Tag mit vielen schönen Momenten, einer groß angelegten Spielerunde draußen (Sitzfußball, Fangen und Düdeldü), bei der auch irgendwann Lucy und die Wös mitmachten, die sahen, dass ihre Leiter auch herumblödeln können, einer anschließenden Singrunde, die die Wös sehr faszinierte, und gemeinsamen Käsespätzleessen. Da Ronja wieder arbeitete und Simon am kränkeln war, räumten Richard und Franziska noch die Spuren des Lagers auf und verabschiedeten sich auch nach Hause. Ziemlich traurig, dass die Woche schon vorbei war, trösteten wir uns mit dem Gedanken, dass der nächste Tag ein Donnerstag und damit ein Abend im Irish Pub sein würde, sodass wir nicht dauerhaft unter Pfadfinderentzug leiden müssten. Es war eine grandiose Erfahrung, sich auch ihn einer Leiterrunde die Zeit für eine solche Aktion zu nehmen, in der neben viel Organisatorischem auch genug Freiraum für Spiele, Spaßaktionen und Freizeit ist. Wir hatten unglaublich viel Spaß!

 

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Franziska Stief

 
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